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Herausragende Workshop-Locations: 7 Tipps für die Suche nach besonderen Orten

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Räume spielen eine wichtige Rolle bei Workshops. Manche sagen sogar, der Raum sei der dritte Facilitator. Locations werden bei der Planung aber leider oft vernachlässigt, dabei haben sie einen großen Einfluss auf Atmosphäre, Stimmung, Motivation der Teilnehmer*innen. In diesem Artikel stellen wir sieben Tipps für die Suche nach besonderen Workshop-Locations vor: jenseits vom eigenen Konferenzraum und den üblichen Hotel-Tagungsräumen.

Bevor wir mit den 7 Tipps für die Suche weitermachen, aber erst noch mal ein paar Worte zu den üblichen Alternativen – den eigenen Räumen und den Tagungshotels.

Workshops in den eigenen Räumen?

Meistens sind unsere Auftraggeber*innen froh, mal aus den eigenen vier Wänden herauszukommen. Manchmal geht das aber nicht, und es braucht eine interne Lösung. Das kann sogar gewinnbringend sein, dort zu arbeiten, wo die Arbeit auch sonst passiert. Dann ist es aber wichtig, dass der Alltag möglichst wenig stört, Menschen sich nicht zwischendurch am Arbeitsplatz den alltäglichen Aufgaben widmen oder andere Kolleg*innen mit anderen Themen hereinkommen. Und es hilft, dann die gewohnten Orte ungewohnt zu nutzen – den Workshop also zum Beispiel in der Cafeteria und nicht im Konferenzraum zu machen. Oder an einen anderen Standort zu gehen. Oder den Konferenzraum zumindest anders zu nutzen als sonst (Stichwort: Tische weg).

Was für Hotel- und Tagungsräume als Workshop-Location spricht – uns was gegen sie

Workshops in Hotels oder Tagungsräumen sind der Standard. Sie bieten Auftraggebern maximalen Komfort und Verlässlichkeit. Teilnehmer*innen, die anreisen, können direkt im Hotel schlafen. Und auch das Essen morgens, mittags und abends kann hier stattfinden. Es gibt durchaus tolle Hotels mit gut ausgestatteten Tagungsräumen, manchmal mit schönem Ausblick oder guter Lage. Und dennoch fehlt ihnen fast immer ein Kontext. Denn ihr Kontext ist: hier tagen Menschen tagein, tagaus. Gestern die, heute wir, morgen die nächsten. Einen Workshop in einem Tagungshotel durchzuführen bedeutet also immer eine Abwägung zwischen praktisch-funktionalem Rundum-Sorglos-Paket und bedingt inspirierender Gewöhnlichkeit.

Die sieben Alternativen bieten etwas darüber hinaus, auch wenn der Komfort für das Organisationsteam geringer bzw. der Aufwand höher ist.

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Neue Denkerei, Kassel

Workshop-Location-Tipp 1:  Co-Creation- und Co-Working-Spaces

Co-Creation- und Co-Working-Spaces sind wie kreative Bienennester. Freiberufler, Startups und Scale-ups tummeln sich hier und tüfteln an Kreativ- und Transformationsthemen. Hier sind Aufbruchstimmung und Gestaltungsfreude präsent. Das steckt an: Workshops und Events, die hier stattfinden, profitieren von der kreativen Stimmung und den zusätzlichen Inspirationen.

Wir hatten unser Büro lange Jahre im Hamburger Betahaus und fühlen uns dort auch in Sachen Workshops sehr zu Hause. Auch das eeden ist zu einem festen Bezugspunkt für uns geworden. Und wir hatten tolle Workshops in vielen anderen Co-Working- und Co-Creation-Spaces.

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eeden, Hamburg

Wer sich ein bisschen umsehen möchte mit Blick auf Co-Working und andere kreative Workshop-Räumlichkeiten, kann mal einen Blick auf folgende Locations werfen, in denen wir schon vergnügt gearbeitet haben: Stereo-Events (Hamburg), Hongkong-Studios (Hamburg), Factory Berlin/ Hammerbrooklyn (Berlin, Hamburg), brand eins Freiraum (Hamburg), Casino Futur (Bremen), Neue Denkerei (Kassel), Queststadt von quäntchen + glück (Darmstadt), Perfekt Futur (Karlsruhe), Impact Hub (Berlin).

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Stereo Events, Hamburg

Workshop-Location-Tipp 2: Galerien & Museen

Dort, wo Menschen sich in ihrer Freizeit von Ausstellungen inspirieren lassen und in andere Welten eintauchen, passen auch Workshops gut hin. Sie stehen auch für andere Zeiten und andere Zeithorizonte. Workshops, die in Galerien oder Museen stattfinden, profitieren von diesem Kontextüberschuss. Nicht nur, weil eine Museumsführung den Walk & Talk nach dem Mittagessen ergänzt und die Museums-Shops gute Andenken bieten, sondern weil an jeder Wand und hinter jeder Ecke eine neue Inspiration lauert, die sich als Interpretationsfolie über das gerade Besprochene legen lässt.

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Überseemuseum, Bremen

In den letzten Jahren hatten wir das Glück, Workshops und Events in imposanten Galerien und Museen moderieren zu dürfen. Vor langer Zeit feierten unsere Stuhlskulpturen in der Kunsthalle Heilbronn ihre Premiere (Artikel). Jüngst waren wir mit “Die Techniker” im Hamburger Auswanderermuseum (Review), mit Kaefer Industrie im Bremer Übersee-Museum, mit der HHLA im Kunsthaus Hamburg oder mit 11zu0 im Museum für Kunst und Gewerbe. Und auch im Humboldt Forum im Berliner Stadtschloss durften wir schon tagen.

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Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg

Workshop-Location-Tipp 3: Bühnen

Theater und Konzertsäle sind Bühnenräume. Sie stehen für aufwendige Inszenierungen und kreative Improvisation, für Masken und Kulissen, für außergewöhnliches Talent und solides Handwerk. Sie stehen aber auch fürs Feiern, Ausgehen oder für Immersion in spannende Geschichten und Live-Kunst. Workshops, die in Bühnenräumen stattfinden, tragen all das in sich. Workshops, die auf der Bühne solcher Locations stattfinden, machen aus Zuschauer*innen Akteur*innen. 

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Shakespeare Company, Bremen

Bereits im Brexit- und Trump-Jahr 2016 hatten wir das Glück über eine eigene Veranstaltung ein Theater bespielen zu dürfen. Damals öffnete die Bremer Shakespeare Company die Bühne für uns. Die Erinnerungen an diesen Raum wirken noch immer stark nach. Demnächst geht es endlich mal wieder in einen Theaterraum. Unser Slot auf dem New Work Festival Big & Growing findet im tollen Hamburger Scharlatan Theater statt. Wenn wir einen Wunsch ans Universum richten dürften, würden wir gern mal etwas auf Kampnagel oder im Resonanzraum in Hamburg machen.

Workshop-Location-Tipp 4: Sport- und Bewegungsräume

Es riecht nach Räucherstäbchen, ruft Karate-Kid-Assoziationen hervor oder erinnert an den Schulsport. Yoga-Studios, Parcours-Hallen, Turnhallen, Kampfsport-Dojos, Tanzräume, … – rund um Tanz, Sport oder Achtsamkeit gibt es eine ganze Fülle interessanter Locations, die sich wunderbar auch für Workshops umnutzen lassen. Diese Locations sind nicht nur für Workshops mit Bewegung gut geeignet. Sie stehen auch symbolisch für Themen wie Üben, kontinuierliche Verbesserung, Koordination, Ehrgeiz und die Balance zwischen Anspannung und Entspannung.

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Turnhalle, Hamburg

Unser erstes Klima-Soziodrama fand in einer alten Turnhalle auf Sankt Pauli statt. Unsere beiden Sessions zu “Soziodrama trifft Social Presencing Theater” führen wir im Bewegungsraum des Hamburger Gängeviertels durch. Auch dieser Raum stand schon lange auf unserer Wunschliste.

Workshop-Location-Tipp 5: Off-Spaces

Off-Spaces sind wie Techno-Partys früher in leerstehenden Industrieruinen. Sie lassen sich schlecht suchen, man muss sie zufällig finden oder empfohlen bekommen. Sie stehen entweder leer oder werden nur von einer ganz bestimmten Community oder Szene genutzt. Als Externer würde man nicht auf den Gedanken kommen, dort tagen oder workshoppen zu können. Off-Spaces symbolisieren mehr als alle anderen Suchscheinwerfer Freiheit, Kreativität und Improvisation. Sie stehen für Umnutzung und Transformation wie kaum eine andere Location-Kategorie. 

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Hanseatische Materialverwaltung, Hamburg

Einer unserer Langzeit-Favoriten in Sachen Locations war ein Workshop in der Hanseatischen Materialverwaltung. Mitten im Fundus von Theater- und Filmrequisiten haben wir Fragen gestellt und Antworten gesammelt. Mit dem Team des Bürgerhaus Wilhelmsburg waren wir in der Pausenhalle der ehemaligen Grundschule Moorburg vom Verein Elbdeich. Ein Wahlprogramm-Workshop der Bezirksfraktion Eimsbüttel der Hamburger Grünen fand in einer alten Villa mitten im Stadtwald statt.

Workshop-Location-Tipp 6: Gastronomie

Ausgelassenheit, Geselligkeit, Selbstverwöhnung, das leibliche Wohl, das Zelebrieren wichtiger Ereignisse, … diese Aspekte schwingen mit, wenn man Workshops in einem Restaurant, einer Bar, einem Café oder einer Eventküche machen darf. Wir hatten schon mehrfach das Vergnügen solche Gastro-Locations nutzen zu dürfen. Unser Soziodrama-Workshop auf der Next Conference vor ein paar Jahren führte uns in das Restaurant Gassenhaur. In Bremen waren wir z.B. in der „Kaffe Rösterei“ im Johann Jacobs Haus. In Worpswede haben wir im Cafe Central gearbeitet. Wiederholt waren wir auch in Eventküchen. Auf unsere Workshops folgte dann das gemeinsame Team-Kochen.

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Workshop im Gassenhaur im Rahmen der Next Conference

Workshop-Location-Tipp 7: Simulationszentren

Auch dort, wo Feuerwehrleute ungewohnte Lagen einüben, Kapitäne oder Lotsen ausgebildet werden oder Menschen aus IT-Security Hackerangriffe auf Flughäfen simulieren, lassen sich gut Workshops und Tagungen durchführen. In diesen Locations schwingt das Thema Krise, Katastrophe oder Unfall immer mit, und häufig kann man hier eindrucksvolle immersive Führungen bekommen. Schon vor Corona haben wir für Parameta ein Kundenevent im Münchener Information Security Hub veranstaltet. Wir hatten erst kürzlich die Gelegenheit die Matchbox von hhpberlin zu besuchen und hätten große Lust, dort einmal etwas zu machen.

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Information Security Hub, München
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Matchbox, Berlin

+3 Workshop-Location-Tipps

Mindestens Film- und Fotostudios, Bürgerhäuser und Kulturzentren sowie ländliche Workshop-Locations werden wir perspektivisch hier noch aufnehmen. Aus reinem Pragmatismus fehlen sie hier noch.

Fazit zu Workshop-Locations-Tipps

Mit diesen sieben Workshop-Location-Tipps möchten wir den Blick weiten. Es geht hier nicht um Workshop-Räume, sondern um Räume, die für Workshops (um)genutzt werden können. Diese anderen Locations erhöhen oft zwar den logistischen Aufwand in der Vorbereitung (wenig Ausstattung, kein Catering …), aber sie belohnen mit einer einzigartigen Atmosphäre.

Die Relevanz der Location versuchen wir in der Vorbereitung unserer Veranstaltungen immer zu berücksichtigen. In vielen Fällen lassen wir uns sogar im Vorfeld Fotos und Grundrisse zuschicken, weil die Art der Location natürlich auch Auswirkungen auf die Planung der Inhalte hat: Was für Möglichkeiten eröffnen sich durch die Location für den Einsatz verschiedener Methoden? Wie können wir hinsichtlich Methodeneinsatz und Gruppendynamik gut mit vorhandenen räumlichen Beschränkungen umgehen?

Was sind Deine Tipps für abseitige Workshop-Locations?

Hinterlasse uns doch deine Empfehlungen auf LinkedIn. Dort findest du auch spannende weitere Hinweise in den Kommentaren.

Jörg Jelden

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