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Ein Experiment: per LARP durch die Gruppendynamik

LARP Gruppendynamik

“Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Mächtigste im Land?” Unter diesem Titel haben wir im März zu unserem ersten LARP bzw. Live-Rollenspiel eingeladen. 21 Gäste waren unserem Aufruf ins Betahaus zu diesem methodischen Experiment gefolgt. Gemeinsam mit Stefan Deutsch, einem erfahrenen Game-Designer von Live-Rollenspielen, haben wir ein Format ausgewählt, bei dem es thematisch um Wandel in Organisationen, Macht in Gruppen und Demokratie in Gefahr gehen sollte. Das Live-Rollenspiel nutzte mit der Jahreshauptversammlung des Vereins zur Förderung der Rechte von Märchenwesen eine wunderbar absurde Verfremdung. Denn alle Teilnehmerinnen schlüpften in die Rolle eines Märchenwesens. Mit dieser Nachbereitung will ich ein paar Impressionen zeigen und darlegen, wie der Abend methodisch ablief.

Was ist ein LARP oder Live-Rollenspiel?

Meine letzten Rollenspiel-Erfahrungen liegen Jahre zurück. So mit 12, 13 und 14 Jahren habe ich viel Zeit mit Rollenspielen wie “Das Schwarze Auge” oder “Role Master” verbracht. Wir waren 3-4 Spieler und ein Spielleiter. Mit Papier und Würfeln konnte ich meinen Zwerg oder Paladin durch die Abenteuer bewegen, während der Spielleiter die Settings erklärte, unsere Gegner spielte und uns Hinweise gab. Statt zu würfeln verkörpern die Spieler beim LARP bzw. Live-Rollenspiel diese Rolle in echt und spielen ihren Charakter. Wie bei den Brettspielen gibt es die unterschiedlichsten Spielarten, Welten und Größenordnungen. Stefan hat in einem kleinen Vortrag, eine grobe Übersicht dazu gegeben (siehe unten).

Worum ging es bei unserem Märchen-LARP?

An anderen Stellen (hier und hier) hatte ich ja schon meine aktuelle Verliebtheit mit Rollenspiel-Formaten in Workshops erwähnt. Stefan und ich haben daher nach Live-Rollenspielen / LARPs gesucht, das gute Bezüge zum Thema Organisationsentwicklung hat. Das Live-Rollenspiel, auf das wir aufgesetzt haben, beschäftigt sich einerseits mit den Dynamiken innerhalb von Organisationen und nutzt andererseits klassische Märchenfiguren als Rollen-Verfremdung. In unserem Live-Rollenspiel haben die Teilnehmer die Jahreshauptversammlung des Vereins zur Förderung der Rechte von Märchenwesen gespielt. Und wie in jeder  Jahreshauptversammlung sind Geklüngel, Machtspiele, Rebellionen, Umstürze und Chaos im Spiel vorgesehen. Wir haben dieses Spiel ausgesucht, weil wir die erratischen Dynamiken in Organisationen und bei Veränderungsprozessen aus einer anderen Perspektive als der gewohnten erlebbar machen wollten.

Was vorher passiert ist

Bereits einige Tage vorher konnten alle 23 Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Rolle auswählen. Sie kannten die Rollen, aber hatten noch keine Charakterbeschreibungen erhalten. Die Teilnehmerinnen waren aufgefordert sich für ihre Rolle ein Verkleidungsstück oder Accessoire zu überlegen und mitzubringen. Zudem haben wir das Protokoll der Jahreshauptversammlung des letzten Jahres, die Vereinssatzung sowie die Tagesordnung des diesjährigen Treffens verschickt. Damit hatten alle schon irgendwie eine ganz grobe Ahnung, worum es gehen könnte.

Foto: Thomas Panzau, 2018

Lasst die Spiele beginnen

Pünktlich um kurz vor 17 Uhr trudelten dann alle Teilnehmer ein und beäugten sich kritisch:  wer ist wohl noch so alles da? Die ersten Verkleidungsstücke und Accessoires wurden ausgepackt und es herrschte freudig-gespannte Erwartung. Statt Namensschilder bekam jede einen Aufkleber für die eigene Rolle. Während des Get-Togethers sowie während des Rollenspiels wussten die Anwesenden nicht, wer genau sich hinter den Rollen versteckte. Und das sollte auch die nächsten drei Stunden erst einmal so bleiben.

Begrüßung & Input

Nach der Begrüßung hatte unser Game-Master Stefan Deutsch das Wort. Mit einer kurzen Präsentation erzählte er etwas zu LARPs in Abgrenzung zu verschiedenen anderen Rollenspiel-Formen und -Methoden und zeigte einige Fotos von Live-Rollenspielen, an denen er mitgewirkt hat, sowie die Themen, die dabei vorder- und hintergründig erkundet wurden.

Stefan Deutsch LARP Input

LARP-Vortrag von Stefan Deutsch

Spielregeln

Es folgten die Spielregeln – allen voran der Magic Circle. Dies ist eine Art Zauberblase, die für die Dauer eines Spiels existiert und ihm spezielle Regeln auferlegt. Dazu zählt, dass die Teilnehmer aufgefordert waren, die Rollen nicht abzulegen und nicht aus der Rolle zu gehen, solange das Spiel andauert. Außerdem der Hinweis, dass die Pause Teil des Spiels sei. Laut Stefan gibt es für jedes Spiel einen Magic Circle. Auch bei einem Fußball-Spiel blieben Spieler, Trainer und Publikum mindestens für die Dauer des Spiels in ihren Rollen. Es würden gewisse Regeln gelten. Und auch in den Pausen eines Fußballspiels werden diese Rollen nicht abgelegt und die Regeln gelten in Teilen weiter. Auch in der Pause darf man z.B. den Schiedsrichter nicht beleidigen.

Stefan Deutsch Larp-Spielregeln

Foto: Thomas Panzau, 2018

Die zwei Grundregeln des Live-Rollenspiels sollen den Spielern helfen, das Spiel am Laufen zu halten, mit dem Fluss zu gehen und nicht unnötig zu blockieren.

  • Die erste Regel besagt: „Wenn mich jemand anspielt, dann reagiere ich aus meiner Rolle darauf und akzeptiere, was mein Gegenüber daraus macht.“
  • Die zweite lautet: „Wenn ich jemanden anspiele, erwarte ich keine bestimmte Reaktion.“

Beide Regeln sollen den Teilnehmerinnen helfen, besser in Spiel zu kommen, und sie daran erinnern, die Angebote anderer zu nutzen und zu improvisieren.

Zu den Spielregeln gehörte außerdem der Hinweis Play for Drama, also die Aufforderung, die Dinge durchaus eskalieren zu lassen und Charaktere in ihrem Bemühen scheitern zu lassen. Dahinter steckt die Überlegung, dass es dadurch einerseits unterhaltsamer und andererseits lehrreicher wird. Wenn Dinge schief gehen, dann trifft die Faszination des Grauens auf clowneske Komik. Zudem entstehen so hervorragende Gelegenheiten, Fehler zu machen und andere Erfahrungen zu sammeln.

LARP Spielregeln board

Phase 1: Warm-Ups mit Spiderwebbing

Bevor das Spiel starten kann, müssen die Teilnehmer erwärmt und aus ihren Komfortzonen geschubst werden. Sie sollen soweit wie möglich ihren Alltag hinter sich lassen, anfangen zu spielen und an ein schauspielerisches Grundrepertoire erinnert werden. Anders als in Übungen. Stefan und ich haben darauf geachtet, dass sich in dieser Phase möglichst viele unterschiedliche 2er-Konstellationen bilden. Durch dieses sogenannte Spiderwebbing können die Teilnehmer, die sich ja kaum untereinander kannten und nicht vorgestellt haben, ein minimales Vertrauen zu den anderen, ansonsten fremden Personen aufbauen.

Warm-Up 1: Pinguine vs Flamingos

Wir eröffneten mit Stefans Lieblingsspiel. Bei diesem Bewegungsspiel will ein hungriger Flamingo kleine Pinguine fressen (ticken). Die gefressenen Pinguine werden wie von Zauberhand auch zu einem Flamingo – bis es keine Pinguine mehr gibt. Dieses Spiel bricht sofort den Damm, weil man sich durch die verschiedenen Bewegungsarten maximal zum Affen macht. Dabei beginnt man den Raum zu erkunden und es wird auch körperlich warm. Eine Anleitung dazu gibt es hier.

LARP Penguins Flamingos

Foto: Thomas Panzau, 2018

Warm-Up 2: Was machst Du da?

In der zweiten Übung wollten wir die Teilnehmer anregen, mehr mit Mimiken, Gestiken und großen Bewegungen zu arbeiten. Eine Person macht eine große Bewegung und mäht z.B. den Rasen. Die andere sieht ihr zu. Nach kurzer Zeit fragt die zweite Person: „Was machst du da?“ Die erste Person nennt  eine andere Tätigkeit als die, die sie gerade ausführt (z.B. Autowaschen). Dann beginnt die zweite Person diese formulierte Aktivität (das Autowaschen) darzustellen. Und die erste Person fragt: „Was machst Du da?“ Das geht für einige Minuten immer so im Wechsel.

Warm-Up 3: „Ich gehe!“ – „Du bleibst“

Die dritte Übung zielte darauf ab, über verschiedene Ausdrucksformen den eigenen Standpunkt zu verdeutlichen und ggf. durchzusetzen oder zu verhindern. In 2er-Teams spricht eine Person immer „Ich gehe“, die andere erwidert „Du bleibst!“. Über Intonation, Mimik und Emotionen müssen die Teilnehmer verschiedene Wege erkunden, das eigene Interesse (Gehen oder Bleiben) durchzusetzen. Nach kurzer Zeit wird gewechselt. Sehr schnell wird einem klar, dass man mit Lautstärke und Drohgebärde nur begrenzt weiterkommt. Ich habe interessante Impulse für die Kindererziehung mitgenommen, die ich direkt am nächsten Tag erfolgreich ausprobiert habe.

LARP Warm-Up

Foto: Thomas Panzau, 2018

Warm-Up 4: Mit Gefühl

In der letzten Übung ging es um Theatralik. Ein neues 2er-Team denkt sich einen kurzen Dialog aus. Person 1 eröffnet, Person 2 antwort, Person 1 reagiert darauf. Person 2 schließt ab. Dieser Dialog wird zunächst einige Male ungesteuert gespielt – dann in vier verschiedenen Gefühlszuständen: Wut, Trauer, Freude und Angst.

Einstieg in die Rollen

Nach diesen Erwärmungen war es Zeit für das Spiel. Alle Anwesenden bekamen (endlich) ihre Charakterbeschreibungen und organisierten ihr Verkleidungsstück bzw. ihr Accessoire. Und dann ging es auch schon los.

LARP Charaktere

Phase 2: Das Spiel

Die Jahreshauptversammlung begann und folgende Tagesordnung stand auf dem Programm. Aber schon in den ersten fünf Minuten kam alles anders. Die Tagesordnung wurde in Frage gestellt, neue TOPs sollten hinzugefügt werden. Nicht mal der einfachste Punkt gelang: Das Protokoll der Vorjahres-Hauptversammlung sollte verlesen und beschlossen werden.

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

Im Folgenden wurde gestritten, geschimpft und gelacht. Es wurden Anträge gestellt und abgestimmt. Es wurde leidenschaftlich argumentiert. Es wurden fiese Tricks ausgepackt und zwischenzeitlich zogen einige Spieler laut skandierend durch den Raum „Hexe in den Ofen“. Es wurde immer klarer: Die Hexe/ Böse Stiefmutter hatte den Rückhalt als Vorsitzende verloren. Sie hatte keine Machtmittel in der Hand, ihre rebellierenden Märchenwesen zu führen und an die Leine zu nehmen. Kein Wunder, dass sie am Ende  abgewählt wurde. Nach ca. 45 Minuten gab es eine längere Pause, in der informell Pläne und Allianzen geschmiedet wurden und über andere Fabelwesen gelästert wurde. Und wer sich nichts zu sagen hatte, sprach auch über das Wetter. Nach ca. 120 Minuten endete dann das Spiel. Stefan und ich haben während des Spiels die Geschehnisse beobachtet und haben nicht in das Spielgeschehen eingegriffen.

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

Phase 3: De-Brief

Pünktlich um 20 Uhr hat Stefan das Spiel beendet. Um direkt aus den Rollen auszusteigen, hat jede und jeder sein Rollen-Namensschild entfernt. Nach einer ganz kurzen Verschnaufpause haben wir die Anwesenden in 4er-Gruppen geschickt, um dort die Rollen abzulegen und sich gegenseitig vorzustellen. Dazu gab es vier kurze Leitfragen.

LARP De-Role Fragen

Foto: Thomas Panzau, 2018

Dann haben wir schnell mit allen die Tische ab- und einen Stuhlkreis aufgebaut. Über die Drei-Bälle-Moderation haben wir dann über Erlebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen gesprochen. Dieser Diskussion folgte eine letzte Übung, bei der in Murmelgruppen überlegt wurde, wie man Live-Rollenspiele in Unternehmen einsetzen könnte. Das war der Auftakt zur Abschlussdiskussion, bei der auch Stefan immer wieder Beispiele brachte, wie solche Formate in Unternehmen oder Organisationen genutzt werden und welchen Sinn und Zweck eine Übung hat, die keine sofort umsetzbaren Ergebnisse hat.

LARP De-Brief

Foto: Thomas Panzau, 2018

Mein Fazit zum Live-Rollenspiel-Experiment

Es war ein tolles Erlebnis und eine Freude, den Anwesenden beim Spiel zuzuschauen. Viele hatten sehr viel Spaß. Nicht wenige waren mitunter ziemlich verloren und irritiert ob der Spiel-Dynamik und des Verlaufs. Und es gab auch Teilnehmende, die die manchmal chaotischen Zustände kaum ausgehalten haben. Grundsätzlich ist nicht nur mein Rollenspiel-Begeisterung bestärkt, sondern auch  mein Interesse an Organisations- und Gruppendynamik geweckt worden.

Beim nächsten Mal würde ich noch mehr Zeit für das De-Briefing einräumen und es so strukturieren, dass nicht nur eindrucksvolle individuelle Erlebnisse und Erfahrungen geteilt werden, sondern wir stärker auf ein gemeinsames Verständnis und Ergebnisse hinarbeiten. Ich würde nicht in der Rolle des Gastgebers sein wollen. Statt nebenbei noch das Catering zu organisieren, würde ich mich voll auf Beobachtungen der Dynamik konzentrieren und Thesen notieren. Und ich würde mir wünschen, beim nächsten Mal gesund zu sein und so ein tolles Event nicht auf “Aspirin Complex” verbringen zu müssen.

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

Teilnehmer-Stimmen zum Larp

„Ich war zwar fix und fertig danach, aber fühlte mich am Ende sehr viel reicher an Erkenntnissen über Auf- und Abbau von Silos und anderen Macht- und Beziehungsstrukturen in einer Gruppe – dabei entstand all das innerhalb kürzester Zeit und aus kompletter Ahnungslosigkeit der Teilnehmenden. Sehr spannend! Für mich selbst nehme ich die Frage mit: wie konservativ und skeptisch dürfen die Teilnehmenden hier sein? Oftmals sind es gerade die Verschlossensten, für die eine derartige Erfahrung der größte Gewinn wäre.“
Anja Nestler, DIN

„Das Märchen-LARP war ein spaßiger, erkenntnisreicher und
inspirierender Abend. Für mich ein ganz neuer Weg, Gruppendynamik erfahrbar zu machen und die Wirkung sozialer Rollen auf Menschen zu erleben. Und
nebenbei habe ich noch ein paar großartige „Mini-Methoden“ mitgenommen, die
ich zukünftig in Workshops einsetzen kann. Ich sag nur „Pinguine“ 😃“
Anne Lamberts, Organisationsberaterin

„Das Märchen-Rollenspiel war eine tolle Erfahrung, um sich wieder vor Augen zu führen, wie stark Menschen in realen Organisationen Rollen spielen und wieviel Raum diese einnehmen können. Für mich sind solche Methoden ein guter Baustein vor allem zu Beginn einer Organisationsentwicklung. Es erfordert aber viel Offenheit, um loszulassen, und gleichzeitig Professionalität und Kontinuität, um aus der ersten Erkenntnis schrittweise etwas Gemeinsames abzuleiten, das stärker und wichtiger für die Ziele und Aufgaben der Organisation ist.“
Thorsten Stradt

„Im Rollenspiel habe ich gemerkt, dass ich wie gelähmt bin, wenn es kein Ziel gibt bzw. es sich mir nicht erschließt. Dann kann ich auch nicht dafür kämpfen oder dafür eintreten. Aus meiner Rolle konnte ich nur reagieren und nicht gestalten – das war eine neue Erfahrung.

Wir waren eine Gruppe von Menschen, die sich größtenteils nicht kannte. Ich fände es sehr spannend zu beobachten, wie das Rollenspiel in einem vorhandenen Beziehungsgeflecht (z.B. in einer Abteilung, Team, etc.) funktioniert. Tun sich die TeilnehmerInnen schwer in die Rollen zu schlüpfen? Wie werden bestehende Konflikte sichtbar?“
Kerstin Blumberg, GfK

Weitere Impressionen

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

LARP Debatte

Foto: Thomas Panzau, 2018

Einige Beispiele und Links zu LARPs

LARP Bücher

Die Bücher: „Imagine This – The Transformative Power of Edu-Larp in Corporate Training & Assessment“ von Blaz Branc über Live-Rollenspiele im Kontext von Organisationsentwicklung. Sowie „States of Play – Nordic Larp Around the World„, „Playing the learning game“ and „Talk Larp

Das Live-Rollenspiel „Parliament of Shadows im EU-Parlament mit der Vampir-Lobby plus ein Hintergrundartikel dazu

Der Guardian über das erwähnte The Quota LARP zum Thema Brexit und Migration.

Das Gegenprinzip zu Play for Drama
heißt „Play for Lift

Stefans Segel-Live-Rollenspiele:

Demeter LARP

Skull & Crossbones

 

Jörg Jelden

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