High Five
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High Five #12: Von rumkachelnden Kängurus, beleidigten Generatoren und explodierenden Spannungsbögen

Hallo,

der Herbst startet für uns mit abwechslungsreichen Terminen, zum Beispiel einem mehrtägigen Offsite des Strategieteams einer Krankenkasse (fully remote) und einem dreitägigen Workshop für ein großes Medienunternehmen (in Präsenz, fast schon ungewohnt). Aber auch die offenen Sessions mit euch sind uns immer wieder eine helle Freude. Wir sind ebenfalls sehr begeistert, dass die Team-Trainings und Einzel-Sparrings zu Remote Facilitation gut ankommen. So macht Herbst Spaß. Und das Schöne ist: In einer bewegten Zeit bleibt man am besten selbst in Bewegung.

Deswegen hier erneut fünf Impulse rund um Organisationsgestaltung und Remote-Facilitation. Plus zwei Veranstaltungstipps am Ende.

Wir wünschen euch einen schönen Start in die herbstliche Zeit und immer genügend Sonnenschein im Herzen,

Dirk, Jörg und Valentin


1. Entscheiden nach Art des Kängurus

Schnick-Schnack-Schnuck ist vermutlich DER Schulhofklassiker und auch ein veritables Tool, um Entscheidungen herbeizuführen. Wir sind über die Sommerferien erneut über die Känguru-Werke von Marc-Uwe Kling gestolpert. In humoristisch-anarchistischer Art wandelt das Känguru die bekannten Spielregeln ab. „Jeder formt mit seinen Händen ein beliebiges Symbol seiner Wahl. Danach wird ausdiskutiert, wer gewonnen hat.“ Dieses sogenannte Open-Schnick eignet sich auch hervorragend für virtuelle wie analoge Meetings, Workshops oder Offsites. Es ist eine wunderbare Kreativitätsübung, die einlädt, Bekanntes hinter sich zu lassen und größer, breiter, wilder zu denken.  


2. Generatoren für schöne Einstiegsfragen

Es ist vielfach zur Gewohnheit geworden, ein Meeting, Workshop oder einen Offsite-Tag mit einem Check-In zu beginnen. Die Logik dahinter: Jeder soll etwas gesagt haben und gut ankommen, bevor es inhaltlich startet. Kürzlich gab es ein kleines Twitter-Gewitter zu den beliebtesten Check-In-Fragen. Dabei tauchten auch einige Generatoren für Check-In Fragen auf. Hier, hier und hier kannst du dich für Einstiegsfragen inspirieren lassen. Besonders der Beleidigungs-Generator hat es uns angetan, du falsch verdrahtetes Analog-Kaninchen 😉


3. Rumkacheln in Zoom

In den letzten sieben Monaten waren wir bei mehr als 60 virtuellen Workshops und Events involviert. Unser Favorit dabei war und ist Zoom. Zoom hat die ersten Monate der Remote-Work-Welle genutzt, um an Sicherheits- und Datenschutzthemen zu arbeiten. Nun setzt der Videokonferenz-Anbieter endlich wieder Kurs auf neue Features. Mit den neuen Updates ab Version 5.2.2. werden lange vermisste Möglichkeiten im virtuellen Konferenzraum möglich. Um nur ein Beispiel zu nennen: Es ist jetzt möglich, die Anordnung der Video-Kacheln in der Galerie-Ansicht per Drag’n’Drop zu verändern und als Host eine einheitliche Ansicht für alle festzulegen. Das ist noch etwas buggy, aber so wird eine Vielzahl neuer Energizer und szenischer Aktivitäten möglich. Dieses Video demonstriert die neuen Feature detailliert.

Wer übrigens weiterhin mit Sicherheitsbedenken im eigenen Unternehmen oder bei Kunden zu kämpfen hat, kann sich hier wunderbar mit Argumentationsmunition beladen. Die Kollegen vom xm-Institut aktualisieren den Artikel regelmäßig.


4. „boom-wow-Wow-WOW-BOOM-ahhhhhhhh“

Ob du im Workshop nur einen kurzen Energizer brauchst – oder auf die Bedeutung von Spannungsbögen in Transformationsprozessen oder in Rollenspielszenen hinweisen willst: „Boom-wow-wow-wow-Boom-Ahhh“ schafft beides, indem du die Teilnehmenden deines Workshops den typischen Spannungsbogen jedes guten Blockbuster-Films nachahmen lässt.
Das erste „Boom“ ist das einschneidende Ereignis zu Beginn des Films, auf dem die gesamte Handlung aufbaut. Die anschließende Dreierkaskade des anschwellenden „Wow“ steht für die steigende Spannung in drei besonderen „Wow“-Situationen, um am Ende mit dem größten „Boom“ die Handlung zum Höhepunkt zu bringen und mit dem anschließenden „Ahhh“ die Zuschauer zu erlösen.
Um das in Aktion zu bringen, intoniert ihr jede der sechs Phasen mit dynamisch passenden Geräuschen (Gesten dazu schaden auch nicht). Und wie bei jeder gute Übung lohnen sich Wiederholungen.
In Präsenz funktioniert es auch gut, die Geräusche getrennten stehenden Gruppen zuzuordnen und dann in Dirigentenmanier zu orchestrieren. Genau solche Spielereien sind mit den oben erwähnten Zoom-Updates halbwegs nun auch remote möglich.
Beim letzten Einsatz haben wir die Comic-Sprechblasen für das Dirigieren genutzt – mit dem Gerät, dass wir dir nun unter Punkt 5 zeigen.


5. Atem Mini: Remote Facilitation, technisch aufgebohrt

Technik sollte natürlich nie ein Selbstzweck sein. In den vergangenen Monaten haben wir aber auch im Hardware-Bereich immer mehr getestet, angeschafft und herum gespielt. Geräte, die dabei echte Sprünge ermöglichen, wollen wir euch hier und da vorstellen und der ATEM Mini der Firma Blackmagicdesign sticht dabei direkt mal heraus. Knapp über 300 Euro kostet der kleine Bild- und Tonmischer und sorgt in erster Linie dafür, dass du mehrere Kameras, Screens und Audioquellen so schalten kannst, dass dein Computer all das zusammen als eine Webcam erkennt.
Auf Knopfdruck die Kamera wechseln, Musik oder einen Pausen-Screen einspielen – das und viel mehr leistet diese kleine Möglichmachmaschine. Wer Lust an Technik hat und sich neue Spielräume in der Remote-Moderation erschließen will, sollte sich das Gerät mal näher anschauen oder zum Beispiel hier zulegen.


5+1: Remote Workshops voller Aktionsmethoden im Oktober

Im Oktober machen wir weiter mit zwei virtuellen und offenen Workshops voller Aktionsmethoden:

Angesichts der hohen Nachfrage und tollen Resonanz zu unserem Event „Und jetzt, Remote Work?! Eine aktionsgeladene Meta-Retrospektive“ wiederholen wir die Session am Dienstag, den 20. Oktober. Hier könnt Ihr Euch anmelden. Wir werden dieses Mal das neue Studio mit toller Videoinfrastruktur hier im Betahaus Hamburg austesten. Wir sind gespannt. 

Im vergangenen Jahr haben wir drei Mal Soziodrama-Sessions rund um die Klimakatastrophe durchgeführt. Diese Arbeit setzen wir nun fort. In Kooperation mit dem International Sociodrama & Creative Action Methods Network bieten wir am Samstag, den 24. Oktober, einen ganztägigen, internationalen Soziodrama-Workshop zum Thema „Climate Catastrophe“ an. 


Du suchst einen Sparringspartner für einen komplexen Workshop, schwierige Akteurskonstellationen oder kommst in deinem Transformationsprozess nicht weiter?

Schreibe uns gern eine Mail, wenn du bei einem Vorhaben eine zweite Meinung, einen kritischen Blick oder neue Impulse benötigst. Und wie immer freuen wir uns auch über Feedback zu diesem Newsletter. 

Danke fürs Lesen und Deine Zeit.

Beste Grüße und einen schönen Tag,
Dirk, Jörg und Valentin

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