Oft werden Workshops funktional angekündigt: Klausur-Tagung, Team-Offsite, Geschäftsleitungs-Quarterly, Strategie-Workshop, Budget-Tagung, Leadership Tag, … daran ist nichts falsch. Manchmal ist es eine verpasste Chance, der Veranstaltung über einen guten Titel einen inhaltlichen Spin zu geben. Gute Titel und Überschriften vermitteln nicht nur das zentrale Thema, um das es geht, sie machen es merkfähig, können einladen und Lust auf Mitgestaltung entfachen. Dabei geht es nicht darum dass der Titel Kreativpreise abräumt, sondern bei den Teilnehmer*innen Resonanz erzeugt.
Zu unseren „schönsten“ Titeln gehörten „Strategie-Prolog“ (Zukunftsszenarien und Teambuilding als Vorstufe des inhaltlichen Strategieentwicklungsprozesses) sowie „Fokus 2023-27“ (Konzentration auf ein zentrales Zukunftsthema als Voraussetzung für massive Etat-Kürzungen).
Durch einen Titel wirkt das Anliegen des Workshops über diesen hinaus. Denn ein Titel kann in die Kalendereinträge aufgenommen werden, auf dem Einladungstext und der Agenda erscheinen, auf ein Begrüßungsposter gemalt werden, zu Übungen inspirieren, die Ergebnis-Dokumentation eröffnen und vieles mehr. Manchmal schlagen wir als Facilitator*innen so einen Titel vor. Manchmal bitten wir Auftraggeber*innen einen Titel zu entwickeln. Wir haben die Teilnehmer*innen eines Workshops auch schon den Titel eines Folgeworkshops selbst entwickeln lassen. Mit Titulierungen zu arbeiten, funktioniert dabei auch im Großen, wenn etwa der ganze Transformationsprozess einen Namen erhält.
Wenn es nicht gelingt, einen Titel zu finden, dann ist meistens irgendetwas diffus – beispielsweise gibt es zu viele Themen oder unklare Ziele. Kontraindikation für die Arbeit mit Titeln sind Workshops, in denen die Gruppe selbst den kompletten Rahmen im Workshop entwickelt und ein Titel nicht sinnvoll vorab festgelegt werden kann.
Dieser Artikel ist Teil des Newsletters High Five #30.