High Five #36: Von malerischen Launch-Partys und fotogenem 10-Punkte-Applaus

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Lesedauer 5 Minuten

Hallo,
wir sind in Partylaune und haben etwas zu feiern, nämlich einen kleinen Makeover für unsere Webseite. Nach ein bisschen Feilen, Schrauben und Polieren ist das Ding jetzt live. Yay! Komm gerne vorbei und schau dich mal um. 

Neu ist vor allem die verbesserte Navigation. So gibt es nicht nur andere Kategorien, die das Stöbern auf der Seite leichter machen sollen – und eine verbesserte Schlagworte-Liste. Und – work in progress – wir zerschneiden alle Newsletter, sodass es für jedes Thema einen eigenen Kurz-Beitrag gibt. Damit kannst du dann mit einem Klick eine Übersicht aller Artikel und Newsletter-Beitrage von uns finden: etwa KartenspieleLocations oder Warm-ups

Wir haben auch frisch aufbereitet, was wir anbieten, wer mit uns arbeitet und wer wir drei eigentlich sind. 

Wir nehmen den Relaunch zum Anlass, in diesem High Five ein paar Tools vorzustellen, wie du in Workshops die Teilnehmer*innen in eine kleine Feierlaune versetzen kannst. Denn Erfolge zu feiern geht im Alltag viel zu schnell unter …

Hoch die Tassen,
Dirk, Jörg und Valentin


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1. Applaus, Applaus

Nicht nur Bühnen-Künstler*innen freuen sich übers Klatschen. Applaus ist eine wichtige Form der Wertschätzung und des Zuspruchs. Zur Feier des Tages drei Mal Applaus, äh, drei Formen von Applaus. Weil dieser Applaus zum Warm-mach-Standardrepertoire von Poetry-Slams gehört, trägt er bei uns intern genau diesen Namen:  Poetry-Slam-Applaus. Zum Beginn einer Großgruppen-Veranstaltung leiten wir gerne ein: „Wer schon mal auf einem Poetry Slam war, kennt das jetzt wahrscheinlich: stellt euch mal eine Applaus-Skala von 1 bis 10 vor. Dabei ist 10 der maximal ekstatische, ohrenbetäubende Applaus“. Dann wird Probe applaudiert. Lasst uns mal eine 5 hören, eine 7. Und ja, lasst uns jetzt eine 10 erleben. Mit einer so aufgewärmten Großgruppe, lässt sich dann prima spielen. Lasst uns die nächste Speakerin mit einem glatten 10er-Applaus begrüßen! Lasst uns den nächsten Pitch mit einer 10 eröffnen! Mit der Skala lassen sich auch grobe Wertungen einholen, und vor allem: einmal so gesetzt, wird der Applaus die gesamte Veranstaltung über ziemlich zuverlässig viel stärker sein, als ohne Einführung des „Poetry-Slam-Applauses“ (hier haben wir den auch schon mal erwähnt: Review unserer Großgruppen-Veranstaltung für Die Techniker).

Aber auch in kleineren Runden und Workshops lassen wir die Teilnehmer*innen zum Abschluss gerne klatschen. Und zwar so, dass jede*r allen anderen einmal zuklatscht und ihm oder ihr dabei in die Augen sieht. Im Anschluss daran gibt es Selbstapplaus, indem man sich selbst mit gekreuzten Händen auf die Schulter klopft. Denn es braucht nicht nur Wertschätzung der anderen, sondern auch Anerkennung von und für sich selbst. Eine schöne warme Doppel-Dusche zum Schluss. 


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2. Gemeinsam „Erfolg“ malen

Beim Frühjahrsputz fiel uns jüngst das kollaborative Mal-Kartenspiel Artdeck Game wieder in die Hände. Das Kartenspiel ist bestens geeignet, um mit den Kolleg*innen etwas Unterhaltsames zu machen und gemeinsam ein Artefakt (des Erfolgs) zu kreieren. Das Video der Kickstarter-Kampagne zeigt das Spiel in Aktion. Neben den Spielkarten braucht es dafür Mal-Utensilien wie Wachsblöcke, Buntstifte und Marker verschiedener Farben und Dicken. Gemalt wird gemeinsam auf einem Blatt Papier. Drei Kategorien an Karten sorgen dafür, dass man als Spieler*in immer andere unterhaltsame Aufgaben bekommt. Über die Karten werden Prompts x, y und z kombiniert: Male x auf die Art y und mache dabei z. “Male etwas vom Boden, mit einem Stift von jemand anderem, mit geschlossenen Augen.” Oder: „Schreibe ein Wort, das du siehst. An die vollste Stelle auf dem Papier. Mit möglichst vielen Stiften gleichzeitig.” Wenn ihr die co-kreative Kunstsession dann noch unter das Oberthema „Unser Erfolg“ stellt, kommen dabei interessante Team-Artefakte heraus. Leider ist das Spiel aktuell vergriffen. Wer etwas Ähnliches kennt: wir freuen uns über Hinweise zu anderen kooperativen Malspielen für Workshops.


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3. Heute schon das Morgen feiern

Das Pre-Mortem gehört seit Jahren zu unseren Werkzeugen aus der Kategorie Futures Thinking in Action, weil es den Blick fürs Heute ungemein schärft, wenn man ein Vorhaben fiktiv in der Zukunft scheitern lässt. Aber auch ein Pre-Celebration, also das komplementäre Tool dazu, ist kraftvoll.

Wir setzen das Pre-Celebration oft am Ende eines Workshops ein, um alle mit Schwung und Energie aus dem Tag zu entlassen. Für das Setting braucht es einen Anlass in der Zukunft und eine Person, die nicht Teil der Gruppe ist, und die eine Lobrede auf das erfolgreich durchgeführte Projekt oder Vorhaben hält. So ein Setting könnte z.B. sein: „Sommerfest 2028: die Geschäftsführerin steht auf der Bühne und blickt auf das abgeschlossene Leuchtturm-Projekt zurück, das eine wahre Erfolgsgeschichte geworden ist. In einer begeisternden Rede wendet sie sich an die Kolleg*innen, lobt die tolle Situation und beleuchtet nochmal wichtige Meilensteine und Gründe, die zu diesem Erfolg geführt haben.“

Eine*r schnappt sich das Mikrofon und beginnt mit dieser Rede aus der Rolle heraus. Nach und nach können andere die Sprecher*in abklatschen, die Rolle und das Mikro übernehmen und die Rede fortführen. Natürlich dürfen dabei Applaus, Jubel und Zusprüche der Zuhörenden nicht fehlen.

Eine knackige Kurz-Abwandlung ideal für Großgruppen ist: wir skizzieren in der Moderation einen Erfolg in der Zukunft. Ein erhofftes Ergebnis wurde übertroffen, alle stellen sich vor, wie sich das anfühlen wird. Dann zählen wir runter von 3 und hören, sehen den Moment des Feierns in der Zukunft. 


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4. „Die Party“

“Die Party” ist ein Soziodrama-Format, das wir vor längerer Zeit entworfen haben, um etwas zu würdigen und zu feiern. Darum geht es: Jemand oder etwas schmeißt eine Party. Wir haben z.B. vor Jahren den 100. Geburtstag des Soziodramas mit so einer Party gefeiert. Natürlich kann auch ein Team den Erfolg eines wichtigen Projekts zelebrieren.

Im ersten Schritt werden „Weggefährten“ gesammelt, quasi die Besucher*innen der Party. Weggefährten ist hier bewusst sehr weit gefasst. Das können auch Theorien oder Methoden oder Objekte sein. Wer oder was also wird eingeladen, wer nicht? Wer oder was kommt, und wer kommt nicht? Wer oder was kommt spontan, auch ohne Einladung? 

Anschließend wird eine Location gesucht. Wo soll die Feier stattfinden? Ein Haus, eine Wohnung, eine Event-Location? Eine alte Fabrikhalle? Welche Räume gibt es hier? Als Räume bieten sich etwa die Tanzfläche, das Buffet, die Schlange vorm Klo, der Tresen oder die Bar, die Küche, die Garderobe oder die Dachterrasse an.

Dann beginnt das Spiel: Teilnehmer*innen wählen Rollen und agieren aus diesen. Sie kommen auf der Party an, überbringen Geschenke, begegnen anderen Gästen, feiern miteinander. Irgendwann gehen die Lichter aus und das Debriefing beginnt.

Und hier ein nicht ganz fiktives Beispiel: Anlässlich unseres bald 10-jährigen Bestehens macht komfortzonen ein rauschendes Fest. Es findet in einer Off-Location statt. Es soll keine geschlossene Gesellschaft sein. Überraschungsgäste ausdrücklich willkommen. Los geht es mit der Einladeliste: Sticky-Notes, agile Methoden, Futures Thinking, das Offsite, unsere Webseite, der Newsletter, die Großgruppe, Metaplan, das Soziodrama, Playback Theater, das Lego-Set, das betahaus Hamburg, die Konfliktmediation, … na gut, wir brechen an dieser Stelle mal ab und suchen nach einer größeren Location. Wir melden uns.  


Wer feiert, braucht Fotos

Etwas und sich zu feiern hat immer auch mit Anerkennung, Arrangements und Andenken zu tun. Fotos eignen sich dafür supergut. In unseren Workshops machen wir immer auch viele Fotos, die Menschen im Miteinander zeigen und würdigen, was das Team gemeinsam erlebt und erarbeitet. Da wir häufig Räume aktiv gestalten (z.B. mit Tape), Poster kreativ rahmen, Schilder schön schreiben, mit Prototyping-Material Modelle bauen oder Inhalte spielerisch-szenisch erkunden lassen, produziert das nicht nur gute Erlebnisse und bessere Ergebnisse, sondern auch schöne Fotos als Erinnerungsobjekte. In unserer Foto-Dokumentation gibt es neben den inhaltlichen Ergebnissen immer auch viele atmosphärische Bilder.

Wir haben das große Glück, dass Valentin ein feines Händchen bzw. Auge für wirklich schöne Fotos hat. Toll, so eine Kompetenz im Team zu haben, und toll für dich, dass du Valentin nicht nur in seiner Rolle als Facilitator, sondern auch in seiner Rolle als Fotograf erleben kannst. Wie neulich auf LinkedIn geschrieben, schreibt ihn dafür gerne an.

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