Das Polak-Game, über das wir schon hier geschrieben haben, ist ein tolles Werkzeug, um Transformationsdiskurse zu eröffnen. Dabei stellen sich Menschen entlang zweier Achsen mit je zwei Polen im Raum auf: Optimismus-Pessimismus (Achse 1) sowie hoher/niedriger Einfluss (Achse 2).
Besonders eindrücklich wird das Polak-Game, wenn man die Teilnehmer*innen zum Perspektivwechsel einlädt und sie auch andere Positionen erkunden lässt. Dieses Feature führt Stuart Candy in seinem Paper etwas beiläufig aus. Aber die Einladung zum Perspektivwechsel ist für viele erhellend und überraschend. Und der Perspektivwechsel lädt dazu ein, entpersonalisiert Positionen und Meinungen auszusprechen, die bislang nicht geäußert werden konnten.
Die Aufstellungsmechanik des Polak-Game haben wir nun in ein handliches Retro-Format umgewandelt. Statt nach optimistischen und pessimistischen Einstellungen (Achse 1) zu fragen, geht es dann um entsprechende Erfahrungen im letzten Arbeitszyklus. Achse 2 bleibt wie gehabt bei den Gestaltungsmöglichkeiten.
Bei uns war das dann so: „Bezogen auf die Arbeit im Vertriebskreis in den letzten sechs Monaten:“
- Auch wenn nicht alles immer toll war, hat es sich positiv entwickelt (Achse 1, Pol 1)
- Auch wenn es Lichtblicke gab, hat sich unsere Zusammenarbeit verschlechtert (Achse 1, Pol 2)
- Diese Entwicklungen konnte ich aktiv mitgestalten und beeinflussen (Achse 2, Pol 1)
- Diese Entwicklungen konnte ich nicht mitgestalten. Sie lagen jenseits meines Einflusses (Achse 2, Pol 2)
Seither hat uns die Polak-Retro schon mehrmals gute Dienste geleistet.






