Breite alltagspolitische Begegnungen sind rar. Auch wir drei verbringen mehr Zeit mit Gleichgesinnten als mit Menschen, die anders denken, anders sozialisiert sind. In unseren Familien- und Bekanntenkreisen wählt niemand AfD (zum Glück!). Die häufigsten Begegnungen mit Menschen, die politisch ganz anders denken, haben wir in unseren Workshops. Da begegnen uns immer mal wieder Sexismus, Machogehabe, Rassismus und Demokratie-aushöhlende Argumentationsketten.
Auch wenn das äußerst unangenehm ist, hat es auch etwas Positives: denn im Workshop und während der Pausen und Essenszeiten gibt es Austausch mit Menschen, denen wir sonst eher nicht begegnen. Und das geht den Teilnehmer*innen auch so. So sagte ein Teilnehmer am Morgen nach einer intensiven politischen Diskussion am Vorabend: „Das war die beste Auseinandersetzung zu dem Thema, die ich lange Zeit hatte.“ Dass wir gesellschaftlich mehr Orte breiter alltagspolitischer Begegnungen wie früher in der Dorfkneipe oder beim Fußballverein brauchen, dafür argumentiert das Buch „Demokratie fehlt Begegnung: über Alltagsorte des sozialen Zusammenhalts“, das frisch auf unserem Bücherstapel gelandet ist.






