Modelle & Prozesse

Sucht: Alkoholismus bei Teilnehmer*innen

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High Five

Lesedauer 1 Minute

Dieser eine Workshop-Teilnehmer lähmt die Runde. Er schafft es nicht, sich auf einen längeren Zusammenhang zu konzentrieren. Zieht andere in inhaltsferne Seitengespräche und vieles ins Alberne oder Negative. Er grummelt, krittelt, kichert. Döst zwischendrin weg und trägt inhaltlich wenig bei. Wer etwas Erfahrung mit ähnlich auftretenden Menschen hat, sieht hier einen alkoholkranken Menschen. Wie gehen wir damit im Workshop um? 

Wir haben die Frage kürzlich mit in ein Facilitation-Peer-Treffen genommen. Alle hatten bereits mit ähnlichen Akteuren zu tun. Unsere Ansätze zum Vorgehen gingen auseinander, von „versuchen, das Thema direkt in der Gruppe ans Licht bringen“ über „Raum öffnen, damit es ans Licht kommen könnte“. In unseren Kontexten erscheint uns eine direkte Ansprache in der Gruppe meist zu weit weg vom Auftrag. Wir nehmen uns vor, solche Eindrücke noch konsequenter bei den Auftraggebenden anzusprechen. 

Und jetzt beim Darüberschreiben fragen wir uns, ob es noch etwas Hilfreiches gibt, was wir an dieser Stelle empfehlen können. So etwas wie “Mein*e Kolleg*in ist alkoholkrank, was nun?“. Kennt ihr da vielleicht etwas oder habt andere Gedanken zum Thema? Dann meldet euch gerne bei uns.

Dieser Artikel ist Teil des Newsletters High Five #40.

Update: Wir haben viel Feedback bekommen auf diesen kleinen Beitrag. Und um das nochmal klarzustellen: Dieses Thema ist aus unserer Sicht KEIN Thema, das wir in der Gruppe/ im Workshop diskutieren würden. Das ist auch gar nicht unsere Rolle. Aber das Rückspiegeln an den Auftraggeber ist hingegen hilfreich und wichtig. Nichtsdestotrotz belastet es – nicht nur die Kolleg:innen, sondern auch uns als Moderatoren – und macht die Arbeit schwer. Und wenn dieses latente Verhalten zu einer manifesten Störung wird, dann würden wir dies auch immer ansprechen, aber eben im Rahmen des Workshops als Störung, so wie wir auch Störungen durch „Dauermeckerer“ ansprechen würden. Aber wir würden nie jemanden vor einer Gruppe mit Suchtvermutungen konfrontieren.

 

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