Methoden & Werkzeuge

Paritätische Redebeiträge – politische Ziele in Workshop-Methoden

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High Five

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Dass wir gerne auch im politischen Zirkus wirken würden, ist spätestens seit diesem Blogbeitrag zu Sondierungsgesprächen vor 6 Jahren kein Geheimnis. Unlängst war es endlich so weit und wir haben einen Wahlprogramm-Workshop der Grünen aus Hamburg-Eimsbüttel moderiert. Wir haben an dem Tag auch methodisch etwas mitgenommen – eine strukturelle Intervention für Gleichberechtigung. Die Diskussion lief, 3 Männer hatten die Hand schon oben, da meldete sich eine Frau. Die Gruppe wies uns freundlich darauf hin, dass es die Regel gibt, dass immer im Wechsel Frau und Mann an die Reihe zu nehmen wären. Gesagt getan. Und merke: wer wirklich etwas verändern will, hat an zig Stellschrauben (auch des Workshop-)Alltags Möglichkeiten zu intervenieren. Nach dem Workshop im Frauenstatut von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nachgelesen heißt es zur Regelung konkret:

§2 Absatz 1:

  1. Das Recht von Frauen auf mindestens die Hälfte der Redezeit ist zu gewährleisten, dazu werden getrennte Redelisten geführt (Frauen/Offen), mindestens jeder zweite Redebeitrag ist Frauen vorbehalten. Ist die Redeliste der Frauen erschöpft, so sind die Frauen der Versammlung zu befragen, ob die Debatte fortgesetzt werden soll.

Kurzum: beim gegebenen Ziel der Gleichberechtigung ein cleverer Hack – Kulturveränderung ist ohne struktuerelle Interventionen schließlich kaum zu schaffen. Wir freuen uns jedenfalls schon auf die nächste Veranstaltung!

Dieser Artikel ist Teil des Newsletters High Five #30.

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