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Workshop-Tool: Betabook

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Crowdfundings sind eine tolle Sache. Man kann Pioniere unterstützen und erhält neue, innovative Dinge bevor sie groß auf den Markt kommen. Ich habe in den letzten zwei-drei Jahren an diversen Crowdfundings mitgemacht und bin davon sehr begeistert. Im Januar habe ich mich an der Kickstart-Kampagne des betabooks beteiligt. Heute halte ich nach sieben Monaten Wartezeit mein Betabook in den Händen und möchte skizzieren, wie es meinen Alltag und die Moderation verändern kann.

Sicher kennt Ihr das: Immer wenn ich aufräume, finde ich einen Stapel Notizbücher, in denen maximal das erste Drittel beschrieben ist. Ich kaufe häufiger mal ein Notizbuch, obwohl ich eigentlich mehrere Stapel halbleerer Kladden herumliegen habe. Diesem Phänomen hat sich das Betabook angenommen. Es ist ein portables Mini-Whiteboard im Notizbuch-Stil. Ausgeklappt hat mein Betabook A4-Format. Es gibt auch eine größere A3-Variante.

Es gibt kein zurück

betabook-foldedMan kann also immer nur eine Seite beschreiben. Dafür gibt es einen Whiteboard Marker, der sich schön in der Mitte des Buches einfügt. Wenn man die Seite beschrieben hat, fotografiert man seine Notizen* und wischt das Betabook anschließend mit dem ebenfalls beiliegenden Schwämmchen ab. Damit verbindet das Betabook die Magie der Zaubermaltafeln aus der Kindheit mit der analogen Autoren-Attitüde herkömmlicher Notizbücher. Und das unterscheidet das Betabook auch von Alternativen wie der iPad-App Paper oder der Moleskine-Evernote-Kombination. Man kann es immer mitnehmen, braucht keinen Strom und wird nicht von all den digitalen Möglichkeiten abgelenkt.

 

Für Moderationen von Workshops sehe konkret zwei Anwendungsfelder:

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  1. Visualisieren im Kleingruppengesprächen

Häufig stehen vor der Moderation eine Reihe von Vorgesprächen und Interviews. Besonders in Gesprächen unter vier, sechs oder acht Augen in Räumen ohne Flipchart bietet sich das Betabook an, zentrale Gedanken zu visualisieren und gemeinsam festzuhalten. Zugegebenermaßen scheint mir das A3-Format dafür deutlich besser als das A4-Format. Zumal der mitgelieferte Marker für das A4-Format deutlich zu dick erscheint. Hier werde ich mir noch einen dünneren Whiteboard-Marker zulegen müssen.

  1. Betabook für alle

In Workshops kann ich mir gut vorstellen, Betabooks für alle Teilnehmer auszugeben – als Gimmick für die Teilnehmer oder als Leihgabe. Darauf könnte dann bereits ein Arbeitsbogen wie z.B. ein Product Field oder ein „Something old / new / borrowed / blue“ vorgezeichnet sein. Oder man übergäbe das Betabook mit der Agenda, einem eigenen Skribble, … und ermutigt die Teilnehmer zu Beginn eines Workshops den Kopf ihres persönlichen Superheldens zu zeichnen. Anschließend halten die Teilnehmer ihre Betabook-Superheldenmaske vor ihr Gesicht und stellen sich und ihre Superheldeneigenschaft vor. Auf der Website des betabooks findet Ihr weitere spannende Anwendungsmöglichkeiten. Auf jeden Fall ist das Betabook ein Tool, das in jedem Innovation Space, Creative Lab, Incubator, Accelerator, … gehört.

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Limitationen in der Moderation

Wenn man das Betabook gezielt in der Moderation einbindet und es mehr als ein Notizbuch sein soll, sollte man sich jedoch im Klaren sein, dass es nur die eine Seite gibt, die im Raum sichtbar bleiben kann. Sollte man mehrere Seiten brauchen, muss man sich über Fotos und deren Projektionen behelfen.

In jedem Fall bin ich sehr gespannt, wie das Betabook Einzug in meinen Arbeitsalltag erhält, inwiefern es sich dort behaupten kann oder ob es nach einer Weile verstaubt ausgemustert wird wie ein kaum beschriebenes Notizbuch.

Wer von Euch auch ein Betabook haben will, kann jetzt hier für die zweite Generation vorbestellen, die voraussichtlich im Oktober ausgeliefert wird.

* Zum Abfotografieren empfehle ich die App Office Lens. Die beschneidet automatisch die Ränder und korrigiert den Winkel, so dass man ein schönes Bild erhält. Alternativ fotografiert man mit Evernote. Das hat den Vorteil, dass die handschriftlichen Texte auch digital durchsuchbar sind. 

 

Jörg Jelden

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