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Post-It-Alternativen: 5 neue Ansätze

Post-It-Alternativen Contentupdate

Wir suchen und finden immer weiter: Als Ergänzung zu den schon vorgestellten 10 Post-It-Alternativen präsentieren wir Dir hier fünf weitere Möglichkeiten, um Meinungen und Diskussionen in Workshops festzuhalten. 

Post-It-Alternative +1:
beschreibbare Objekte

Post-It-Alternative +1 Objekte

Es gibt eine Vielzahl von Objekten, die sich wunderbar als Alternative zu Haftnotizen eignen. Im Gegensatz zu den Post-It-Alternativen aus Papier lassen sich Objekte im Raum anordnen und verändern die Raumatmospähre. Du kannst alle möglichen Formen und Größen einsetzen: z.B. Bälle, Ballons, Boxen, Würfel, Pyramiden, Kegel, Becher, Teller. Im Modellbauladen, Baumarkt oder Spielzeuggeschäft gibt es Objekte aus vielen unterschiedlichen Materialien: z.B. Gummi, Pappe, Holz, Plastik oder Styropor. Jede Form und jedes Material bringt eigene Vorteile und Einsatzmöglichkeiten mit sich. Luftballons können im Raum umherfliegen. Bälle bringen Spaß und Dynamik. Würfeln und Boxen lassen sich stapeln. Und bei Pyramiden kannst Du die vier Seiten z.B. nutzen, um auf jeder Seite eine andere Fragen beantworten zu lassen. Du kannst auch einen Arbeitsbogen mit sechs Feldern auf einen Würfel bringen. Hier sind der Kreativität wenig Grenzen gesetzt.

Wir haben jüngst in einem Innovationsworkshop Heliumluftballons eingesetzt. Die Teilnehmer haben darauf zu Beginn des Workshops Fragen aufgeschrieben, die das Unternehmen zukünftig stärker beschäftigen sollten. In späteren Sessions konnten die Teilnehmer dann an der Schnur ziehen und bekamen so neue Inspirationen über die auf den Ballons notierten Fragen.

Bei unserem Trip in die  Metro sind aufblasbare Bälle, Torten- und Kuchenunterlagen in unserem Korb gelandet. In einem Tiger-Store bin ich gerade über gelbe Kegel gestolpert. Und dann liegt hier noch ein Magic Cube. Der Würfel hat sechs Flächen von jeweils 12x12cm. Und hin und wieder basteln wir spontan etwas aus den Papierkartons, in denen wir das Material zum Workshop transportieren. Objekte lassen sich so vielfältig einsetzen, dass Du je nach Kunde, Workshop-Thema oder Räumlichkeit schauen kannst, was gerade gut passt.

Post-It-Alternative +2: Polaroids

post-it-alternative-2-polaroids

Hin und wieder lassen wir Teilnehmer Lego-Modelle bauen. Oder wir lassen sie Prototypen entwickeln – mit Lego, Papier, Knete und sonstigen Materialien. Um solche Modelle und die dazugehörigen Diskussionen festzuhalten, kann man z.B. Polaroids  schießen und eine kurze Beschreibung auf dem Foto hinzufügen. Die Fotos lassen sich dann an Moderationswände oder an andere Oberflächen bringen und Du kannst die weitere Diskussion dazu mit Post-Its oder Moderationskarten festhalten.

Noch gezielter lassen sich solche Bilder einsetzen, wenn die Teilnehmer am Ende einer Gruppenarbeit ihre Ergebnisse über Gesten und Posen inszenieren, sich dabei fotografieren und einen Halbsatz mit auf das Polaroid schreiben. Statt farblicher Textwüsten durch vollgeschriebene Post-Its wird der Workshop durch solche Fotos sofort lebendiger.

So ein Vorgehen ist natürlich etwas kostspielig. Du brauchst für so eine Session nämlich einige Instant-Kameras plus die entsprechenden Filme. Wir haben uns z.B. diese hier zugelegt. Eine Übersicht über kleine Polaroid-Kameras findest Du hier.

Post-It-Alternative +3: Schilder

Post-It-Alternative +3 Schilder

Schilder sind bei uns gerade ziemlich angesagt. Valentin fing irgendwann an, die Icons Plus, Minus und Delta für unser Feedbacksystem auf ein kaputtes Kapa-Board zu schreiben und auszuschneiden, und ich bin mit auf den Zug aufgesprungen. Gerade für Posterüberschriften eignen sich Schilder super. Du kannst bei einer Lego-Session oder einer Session an einem Tisch die Frage physisch hinstellen, statt sie nur verbal zu stellen. Und als reine Posterüberschriften auf einem Moderationsposter geben sie dem Poster noch mehr Gewicht und Wertigkeit.

Das Schöne an den Kapa-Board-Schildern: Du kannst Dir beliebige Vorlagen für Motive ausdrucken, auf die Boards übertragen und bekommst so individuelle Schilder. Du kannst die Schilder so zurechtschneiden, dass Du sie wie Karten einsetzen kannst: z.B. wenn man mit den Session-Teilnehmern an einem Tisch oder auf dem Boden arbeiten will und Du etwas stabilere Träger brauchst als Papier, das mit jedem Windstoß durch die Gegend fliegt.

Schilder als Post-It-Alternativen lassen sich aber auch größer denken – und dann verschwimmt die Grenze zu den Flipchart-Alternativen. Man kann die Teilnehmer Demonstrationsschilder bauen. Die Teilnehmer präsentieren die Ergebnisse (zum Beispiel einer Gruppenarbeit) als Forderungen. Toll, wenn das dann auch entsprechend wortgewaltig ist.

Post-It-Alternative +4: Bilderrahmen

Post-It-Alternative +4 Bilderrahmen

Wenn es nicht auf das Transportgepäck ankommt, lassen sich Post-Its für eine Session auch mal durch Bilderrahmen ersetzen. Dafür brauchst Du für jeden Teilnehmer einen Bilderrahmen oder einen Keilrahmen sowie Papier, Leinwand oder ähnliches zum Bemalen oder Beschreiben. Rahmen sollten ca. 10x15cm groß sein (wie Post-Its), müssen aber farblich und größenmäßig nicht einheitlich sein. Im Gegenteil: die Varianz macht es interessant.

Du kannst Bilderrahmen insbesondere bei pointierten Workshop-Fragestellungen einsetzen, die einen besonderen “Rahmen” verdienen, beispielsweise bei Fragen wie: “Worauf bist Du stolz?” (Hall of Fame) oder “So sehe ich mein Unternehmen im Jahr 2025 (Wunschbild). Die Rahmen verleihen dem Inhalt / dem Besprochenen noch mehr Fokus verleihen und die Aussagen bekommen “Galerie-Charakter”.

Für so eine Bilderrahmen-Session bittest Du die Teilnehmer, zu einer Fragestellung ein kleines Bild zu erstellen und teilst jedem Teilnehmer einen Rahmen aus. Das Bild kann schriftbasiert oder rein visuell sein. Nach der Bearbeitungszeit sammelst Du die Bilder ein, liest sie vor oder lässt sie vorstellen und bringst sie als Petersburger Hängung an die Wand. So eine Bilderrahmen-Session solltest Du so einsetzen, dass das Gemeinschaftskunstwerk den Workshop über sichtbar ist und ggf. Auch nach dem Workshop präsent bleibt.

Post-It-Alternative +5: Klebeband

Post-It-Alternative +5 Klebeba%cc%88nder

Klebebänder sind ja gerade ziemlich angesagt, und wir hatten auf unserer Facebook-Seite  und im Newsletter auch schon das TapeArt-Buch der Berliner Klebebande empfohlen. Es verwundert daher niemanden, dass auch unsere Tape-Kollektion stetig wächst. Klebebänder gibt es in allen möglichen Farben, Breiten und Materialien. Du musst immer genau schauen, welches Tape wofür am Besten geeignet ist. Soll es sich wieder ablösen lassen oder nicht? Wieviel Haftkraft braucht das Tape? Wie und womit lässt es sich beschreiben? Unser Standard sind die Precision Malerbänder von Tesa, die es in den Farben beige, blau, rosa und gelb gibt. Aber von der Firma Frogtape gibt es auch welche in grün, orange und lila.

Tape eignet sich zum einen, wenn Du auf besonderen „Flächen“ schreiben willst. Wir arbeiten z.B. gern mit Namensschildern und Vorabfragen. Die Teilnehmer schreiben Ihre Antworten vor dem Workshop auf Klebeband und heften sich die Antworten an die Brust. Oder Du willst Richtungen (z.B. zu den Örtlichkeiten) mit Pfeilen kennzeichnen, Zeitstrahlen an einer Wand anbringen und jeweils noch kleine Anmerkungen, Icons etc. dazuschreiben. Oder man will Verbindungen zwischen Post-Its oder Cluster deutlich machen und beschriften. Hier ist Tape eine gute Alternative zum Marker, vor allem wenn es sich wieder ablösen lässt.

Spannend als Post-It-Alternative ist auch Filmoplast. Das sind Gewebe-Klebebänder, bei denen die Klebefläche auf der Rückseite mit einer Schutzfolie bezogen ist. Damit kannst Du Klebestreifen beliebiger Länge abschneiden, beschreiben und anschließend aufkleben. Das hat den Vorteil, dass sich das Klebeband nicht beim Abrollen oder Aufkleben in sich verklebt.

Und vielleicht lässt sich Klebeband auch wie ein Post-It in einer Moderations-Session nutzen. Dann schreibst Du als Moderator auf der Rolle, reißt ab und klebst hin. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Maßgeschneiderte Materialien

Die Kunst bei all diesen Spielereien mit Post-It-Alternativen entsteht dann, wenn man das Material genau auf den Kunden, seine Branche oder Bedürfnisse abstimmt. Medikamentboxen bei Medizin-Kunden, Tortenunterlagen oder Wurstpappen bei Lebensmittelunternehmen oder Schilder bei NGOs. Dabei ist es völlig ausreichend, so eine Spielerei nur für eine Session einzubauen und über anderes Material den gemeinsamen Bearbeitungsmodus zu wechseln. Uns würde sehr interessieren, was und wie Du Deine Materialien schon adaptiert hast. Wir freuen uns auf eine Email von Dir.

Jörg Jelden

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